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Tierwohl
Trächtigkeit

Durch die Möglichkeit die Trächtigkeit aus der Milchprobe eines Tieres festzustellen, fällt eine Blutabnahme des Tieres weg. So wird das Tier keinem unnötigen Stress (separieren und anbinden des Tieres, Blutentnahme an der Schwanzvene) ausgesetzt, auch fallen keine zusätzlichen Tierarztkosten an.

Durch den schnellen und unkomplizierten Nachweis einer Trächtigkeit aus der Milch, kann durch einen routinemäßig durchgeführten Test vor der Merzung eines Tieres, die Schlachtungen von trächtigen Kühen vermieden werden. Zudem kann durch den sicheren Nachweis der Trächtigkeit die Besamung der einzelnen Kühe optimiert werden (wirtschaftlicher Faktor). Die Untersuchung wird von den Praktikern sehr gut angenommen, was sich in der steigenden Nachfrage widerspiegelt.

 

Nachweis der Trächtigkeit aus der Milch via IDEXX Trächtigkeitstest

Projektname:

IDEXX PAG Test

Projektdauer:

2013 bis 2015

Kooperation:

  • LKV Bayern e.V.
  • IDEXX Laboratories Inc.

Projektförderer:

  • LKV Bayern e.V.
  • IDEXX Laboratories Inc.

Themenfelder:

Trächtigkeit/ Rind, Ziege, Schaf/ Milch/ ELISA-Test/ IDEXX

Hintergründe
Beim Vorläufer Projekt „FTIR Trächtigkeit“ konnte nur mit einer über 90%-iger Sicherheit eine Aussage zu Trächtigkeit gemacht werden. Damit war diese Methode nicht ausreichend genau. Da schon im Vorgängerprojekt „FTIR Trächtigkeit“ Vergleichsversuche mit dem auf dem Markt erhältlichen „Milk Pregnancy Test“ Trächtigkeitstest der Firma IDEXX durchgeführt wurden, wollte man diesen Test als Alternative überprüfen und anbieten. 

 

Ziel
Ziel ist die Etablierung des Nachweises der Trächtigkeit aus Rohmilch mittels „Milk Pregnancy Test“ Trächtigkeitstest der Firma IDEXX. Diese neue Untersuchung soll das Portfolie des Milchprüfring erweitern und den Landwirten, Tierärzten und Beratern eine zuverlässige Aussage zur Trächtigkeit der einzelnen Tiere geben.

 

Ergebnisse      
Der „Milk Pregnancy Test“ Trächtigkeitstest der Firma IDEXX aus Milch ist ein Labortest (ELISA) zum Nachweis von Glykoproteinen (Pregnancy-Associated Glycoprotein = PAG) in Kuh- und Ziegenmilch. PAGs werden ausschließlich während einer Trächtigkeit gebildet.

Es sind drei Test-Ergebnisse möglich:

  • „PAG-positiv“, das Tier ist trächtig;
  • „PAG-negativ“, das Tier ist nicht trächtig;
  • „unsicher“, Im Fall eines solchen Ergebnisses, sollte mit einer erneuten Probe zu einem späteren Zeitpunkt der Trächtigkeitsstatus bestätigt werden.

Für die absolute Zuverlässigkeit des Testergebnisses müssen folgende Voraussetzungen erfüllt werden:

      letzte Kalbung/Ablammung   Besamung/Belegung
  Rind   vor mind. 60 Tagen   vor mind. 28 Tagen
  Ziege   vor mind. 60 Tagen   vor mind. 28 Tagen
  Schaf   vor mind. 80 Tagen   vor mind. 60 Tagen

 

Der PAG-Test aus Milch weist unter Einhaltung der üblichen qualitätssichernden Maßnahmen eine 96 bis 100 % Zuverlässigkeit auf. Eventuelle Abweichungen vom tatsächlichen Trächtigkeitsstatus der Kuh können durch die Probenqualität oder kurzfristige Einflüsse (z. B. Verwerfen) begründet sein. Für die bayrischen Milcherzeuger, die im Rahmen der Milchleistungsprüfung (MLP) im LKV Bayern organisiert sind, war die Erteilung eines Auftrags zu einer Trächtigkeitsuntersuchung aus Milch ab Mitte Oktober 2014 möglich.


 

Die Möglichkeit, den Milchprüfring Bayern e.V. mit einer Trächtigkeitsuntersuchung aus Milch zu beauftragen, ist seit März 2015 für alle Milcherzeuger innerhalb und außerhalb Bayerns unabhängig einer Teilnahme an der MLP möglich. Wegen stetig steigendem Probenaufkommen investierte der Milchprüfring Bayern e.V. 2014 zuerst in eine Teil-, später in eine Vollautomatisierung der IDEXX PAG Test Untersuchung. Dadurch können aktuell ca. 270 bis 360 Proben pro Stunde untersucht werden.

Wenn Sie sich näher über die Untersuchung informieren möchten, finden Sie sämtliche Informationen auf der Homepage des Milchprüfring Bayern e.V., des LKV Bayern e.V. und IDEXX Laboratories, Inc.

Im Jahr 2022 wurden insgesamt 254.990 PAG Untersuchungen beim Milchprüfring Bayern e.V. durchgeführt.

Kontakt LKV
Bayern e.V.

Landsberger Straße 282
80687 München
Tel: +49 89 5443 48 0
E-Mail: poststelle@lkv.bayern.de

Nachweis der Trächtigkeit aus der Milch via FTIR-Spektre

Projektname:

FTIR-Trächtigkeit

Projektdauer:

2012 bis 2014

Kooperation:

LKV Bayern e.V.

Projektförderer:

LKV Bayern e.V.

Themenfelder:

Trächtigkeit/ Rind/ Milch/ IR Spektraldaten/ Infrarotspektroskopie

Hintergründe
Täglich werden basierend auf der Infrarot-Spektroskopie mehrerer Parameter gleichzeitig aus der Milch bestimmt. Neben Fett, Eiweiß, Laktose , Gefrierpunkt, Harnstoffgehalt und dem pH-Wert, werden sowohl Casein, freie Fettsäuren, ungesättigte Fettsäuren und weitere Parameter routinemäßig analysiert.
Ob es möglich ist mittels Infrarot-Spektroskopie den Trächtigkeitsstatus aus der Milch einer Kuh festzustellen, wurde von 2012 bis 2014 in einem Gemeinschaftsprojekt mit dem LKV Bayern e.V. mit Hilfe eines Chemometrikers verfolgt.  

                                                  

Ziel
Ziel des Projektes ist es, mithilfe komplexer Analysen der routinemäßig ermittelten Gesamt- Infrarot- Spektroskopie- Spektren von Einzelkuhproben eigene Kalibrierungen zu erarbeiten und somit eine aussagefähige Verknüpfung von IR-Spektren mit „echten“ Tierdaten zu generieren.

 

Ergebnisse     
Zuerst wurde überprüft, ob aus den vorhandenen MLP-Proben eine Aussage zum Trächtigkeitsstatus der Kuh getroffen werden kann. Es ist zu erwarten, dass die Veränderungen im Stoffwechsel einer trächtigen Kuh, Veränderungen im IR-Spektrum der Milch verursachen, welche für eine Kalibrierung verwertet werden können. Zur Ergebnisüberprüfung wurden die LKV-Proben, bei denen der Trächtigkeitszustand durch einen Tierarzt bestätigt wurde (ca. 100 Proben) und die im Labor beim MPR automatisch ausgesteuert werden, mit dem verfügbaren IDEXX Trächtigkeitstest referenzanalytisch nachuntersucht.

Der Milchprüfring Bayern e.V. stellt in diesem Projekt diverse Messdaten für die Auswertung zur Verfügung. Dabei wurde festgestellt, dass die Mittelwertspektren trächtiger und nicht trächtiger Kühe schon optisch sichtbar einen Unterschied aufweisen. Mit über 90%-iger Sicherheit kann man eine Aussage zu Trächtigkeit treffen. Dieses Ergebnis liefere aber keine zufriedenstellende Genauigkeit in der Feststellung der Trächtigkeit. Daraufhin hat sich der Milchprüfring Bayern e.V. dazu entschlossen weiter nach einem präziseren Trächtigkeitsnachweis auf die Suche zu machen.

Kontakt mpr

Hochstatt 2
85283 Wolnzach
Tel.: +49 8442 9599 217
E-Mail: mpr@mpr-bayern.de

Kontakt LKV
Bayern e.V.

Landsberger Straße 282
80687 München
Tel: +49 89 5443 48 0
E-Mail: poststelle@lkv.bayern.de